Datum: 31. August 2024 um 10:17 Uhr
Alarmierungsart: Sirene, Dme, Apager
Einsatzart: H hm3 Personen eingeklemmt (groß), 2 Züge 
Einsatzort: Welze
Einheiten und Fahrzeuge:

Weitere Kräfte: ELO Stadtfeuerwehr, FF Büren, FF Esperke, FF Evensen, FF Hagen, FF Mandelsloh, FF Neustadt Presse, FF Niedernstöcken, FF Welze, FF Wulfelade, Stadtbrandmeister, Stadtverwaltung Neustadt am Rübenberge


Einsatzbericht:

Pressemitteilung Stadtfeuerwehr Neustadt:

Sonnabend, den 31. August um 10 Uhr fand eine große Alarmübung für Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste
sowie Technischem Hilfswerk im Neustädter Ortsteil Welze statt. Es wurde simuliert, dass ein Reisebus
mit 20 Insassen bei seiner Fahrt durch das Neustädter Land in Welze verunglückte und die Wand des
Betriebsgebäudes einer Biogasanlage gerammt hatte. Durch den Unfall brach in dem Gebäude ein Feuer aus,
zudem wurde eine Person in dem Gebäude vermisst.
Die ersteintreffenden Kräfte der Feuerwehr suchten zunächst die vermisste Person, die anschließend „tot“
geborgen wurde. Gleichzeitig wurden die verletzten Personen aus dem Bus gebracht und durch Feuerwehrkräfte
und den ersteintreffenden Rettungsdienst betreut. Parallel wurde eine Löschangriff aufgebaut und das
Feuer in dem Betriebsgebäude gelöscht.
Während der ersten Rettungs- und Löschmaßnahmen tauchte an der Einsatzstelle noch ein vermeintlicher
Angehöriger einer verletzten Person auf, der forderte, zu seinem Verwandten durchgelassen zu werden, und
die Einsatzkräfte mit einem Messer bedrohte. Die anwesenden Polizeikräfte überwältigten den Mann umgehend
und entfernten ihn vom Einsatzort.
Aufgrund der Anzahl der verletzten Personen wurde eine „Massenanfall von Verletzten (MANV)“-Lage von
der Einsatzleitstelle ausgelöst, was ein Großaufgebot an Rettungsdienst zur Einsatzstelle beorderte. Diesen
Part leisteten die Schnellen Einsatzgruppen Garbsen und Neustadt des DRK sowie der Johanniter Unfallhilfe
Wunstorf.

Da aufgrund des vermeintlichen Feuers in dem Betriebsgebäude die Stromversorgung für die Biogasanlage
sowie den benachbarten Schweinestall ausgefallen war, wurde die Fachgruppe Elektroversorgung und die
Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung des THW aus Wunstorf alarmiert.
Die verletzten Personen wurden nach und nach durch die Rettungsdiensteinheiten in das Krankenhaus Neustadt
verlegt, wo das Personal ebenfalls in die Übung der MANV-Lage eingebunden wurde und die weitere
Sichtung per Triage, die Versorgung und die Organisation der (fiktiven) Weiterverlegung der Verletzten in weitere
Krankenhäuser übernahm.
Die Einsatzleitung hatte Welzes Ortsbrandmeister Robin Porath inne. Es waren die Ortsfeuerwehren Büren,
Esperke, Evensen, Hagen, Helstorf, Niedernstöcken, Mandelsloh, Wulfelade und Welze im Einsatz, dazu die
„Einsatzleitung Ort (ELO)“ der Feuerwehr, die Notfallseelsorge und der stellvertretende Stadtbrandmeister
Dennis Hausmann sowie die Verpflegungsgruppe der Regionsfeuerwehrbereitschaft I mit insgesamt 118
Kräften.
Seitens der Polizei waren 4 PolizistInnen vor Ort, dazu eine Drohneneinheit sowie Beobachter. Die Einsatzkräfte
der Polizei trafen zeitgleich mit der Feuerwehr an der Unfallstelle ein, unterstützten bei der Evakuierung
des Busses und überwältigten den o.g. „Gefährder“ mit Trainingswaffen. Die Drohneneinheit lieferte Live-
Bilder für die Einsatzbesprechungen am Einsatzleitwagen.
Die Johanniter Unfallhilfe aus Wunstorf war mit 26 Kräften vor Ort. Neben der Psychosozialen Notfallversorgung
übernahmen sie die Koordination an der Einsatzstelle, die Ausgangsregistrierung der Verletzten sowie
den Transport der Verletzten zum Krankenhaus in Neustadt.
Ebenfalls im Einsatz für die Versorgung der verletzten Personen, Material und Personal für die Patientenablage
waren die Schnellen Einsatzgruppen des DRK aus Garbsen und Neustadt mit 23 ehrenamtlichen Kräften
sowie dem Fachberater SAN. Als ersteintreffender Rettungsdienst fungierten 9 Auszubildende zu Notfallsanitätern.
Diese übernahmen die Vorsichtung der verletzten Personen in und am verunfallten Bus.
Das Technische Hilfswerk war mit 10 Personen an der Einsatzstelle: ein Fachberater, die Fachgruppe Notfallversorgung
und Notinstandsetzung, die Fachgruppe Elektroversorgung und ein dazugehöriger Zugtrupp als
Führungseinheit. Es wurde im Einsatzszenario angenommen, dass die Biogasanlage vom Netz gegangen ist
und die Nahwärmenetze nicht mehr bedient werden konnten. Das THW übernahm die Aufgabe, eine Ersatzstromversorgung
aufzubauen um die Pumpen für die Anlage wieder in Betrieb zu nehmen. Diese Maßnahme
wurde auch real ausgeführt.
Die verletzten Businsassen wurden durch Bundeswehrangehörige gemimt, die im Vorfeld mit täuschen echten
geschminkten Verletzungen versehen worden waren.

Auch der Landtagsabgeordnete Sebastian Lechner und die Erste Stadträtin Maria Lindemann waren vor Ort
und beobachteten den Verlauf zusammen mit dem für die Übung verantwortlichen stv. Stadtbrandmeister
Lars Hedwig.
Das Übungsszenario entstammte der regelmäßig stattfindenden „Blaulichtrunde“, an der Vertreter von Feuerwehr,
Polizei, dem Deutschen Roten Kreuz, Bundeswehr und Technischem Hilfswerk teilnehmen. An der
Übung nahmen zahlreiche Beobachter aller o.g. Organisationen teil. Die gewonnenen Erkenntnisse werden
im Nachgang aufbereitet und für die weitere Aus- und Fortbildung genutzt.